Jana und Fabian mit Ihren Therapeuten Merel und Sebastian und natürlich Bonnie und Papito. |
Jana hat mithilfe der Therapeutin einen Ring geworfen und der Delphin hat ihn zurückgebracht. Bonnie hat Jana immer wieder einen Ring gebracht und Jana hat es in der zweiten Woche geschafft, diesen Ring selbständig von Bonnies „Nase“ zu nehmen. Das wurde dann mit einem großen Applaus belohnt.
Bei Fabian war aufgrund der Seheinschränkung die ganze Sache deutlich schwieriger, als bei Jana. Fabi brauchte ein paar Tage um sich an die die Therapie zu gewöhnen. Die zweite Woche war dafür klasse. Er konnte sich mehr und mehr auf Sebastian und Papito einlassen und wurde zusehends ruhiger und entspannter. Wer den Kurzen kennt, weiß dass das Thema Ruhe und Entspannung eigentlich nicht unbedingt zu Fabi´s Tugenden gehören.
Grundsätzlich steht immer die Motivation und eine entsprechende Belohnung der Kinder im Vordergrund. Die Übungen werden täglich wiederholt und die Kinder wachsen von Tag zu Tag in Ihren Fähigkeiten. Fabian war wie gesagt in der ersten Woche sehr verkrampft und zeigte sein typisches Verhaltensmuster mit der Hand am Ohr. Doch Sebastian, seinem Therapeuten, gelang es von Tag zu Tag mehr ihn davon abzuhalten und für seinen schwimmenden Freund zu begeistern. Fabian fühlte in der zweiten Woche immer wieder, wo Papito gerade war. Er lächelte, wenn Papito mit seinem Blasloch Blubberblasen machte und Fabi Hände und Füße hineinhalten konnte.
Nach ca. 20 Minuten wurde die Wasserzeit kurz unterbrochen und auf dem Dock wurden wieder Übungen gemacht. Fabian machte z.B. Stehübungen oder musste für bestimmte Zeiten Druck von verschieden Gegenständen (Igelball, Bürste, Bausteine) aushalten, dabei wurde laut gezählt. Jana musste Aufgaben an einem Memoboard lösen oder wurde massiert und es wurden Sprachübungen gemacht (B…B…B…Bonnie).
Als „Belohnung“ ging es im Anschluss wieder ins Wasser und meist gab es dann auch eine rasante Surfbrettfahrt. Das war natürlich etwas nach Fabians Geschmack, aber auch Jana hatte dabei Ihren Spaß. Bei Fabian schwamm Papito dann noch ganz schnell durch einen Ring und machte ordentlich Wellen. Jana freute sich immer, wenn Bonnie einen Sprung über die Stange machte.
Wir Eltern konnten dem Geschehen immer aus einiger Entfernung zusehen und haben das jeden Tag genossen. An 2 Tagen durften wir mit ans Dock kommen und konnten so die Therapie aus nächster Nähe verfolgen. Als Highlight für die Eltern gab es an einem Nachmittag das Familienschwimmen. Wir durften etwa 30 Minuten mit Papito schwimmen, ihn Anfassen und versuchen zu erahnen, wie sich Fabian und Jana wohl fühlen. Die meist gestellte Frage danach war: Wie fühlt sich ein Delphin an? Warm, fest, in etwa wie ein hartgekochtes Ei.
Die meisten Dinge, die ich bis jetzt über die Therapie erzählt habe, sind ja irgendwie sichtbar, fühlbar, erfahrbar. Es gab und gibt da aber noch die Ebene, die nicht so leicht zu beschreiben ist und die die Delphintherapie vielleicht auch ein wenig umstritten macht – die mentale oder sich sag mal ganz einfach die „Psycho-Ebene“. Delphine sind ja schon seit jeher sehr beliebt, sei es durch ihr freundliches Gesicht oder Ihre Gesänge. Irgendwie haben Papito und Bonnie einfach immer wieder ein Lächeln in die Gesichter unserer Kinder gezaubert. Beide Kids waren am ersten Tag nach der Therapie total durch den Wind, im positiven Sinne aber. Fabian sprang wild umher und Jana lag laut gackernd am Boden und rollte hin und her. Der letzte Tag war sehr bewegend. Nach der Therapie haben wir uns natürlich alle verabschiedet und Fabian, der normalerweise äußerst selten emotional ist, klammerte sich an Sebastians Bein und schluchzte mit Tränen in den Augen. Da war für uns auch klar, dass irgendwas von den 2 Wochen bei ihm angekommen war.
Letztlich wurde uns in den letzten Tagen immer wieder die Frage gestellt: Was hat es gebracht, war es den Aufwand wirklich wert? Das können wir als Eltern mit einem ganz klaren JA beantworten. Ich bin eigentlich der Angsthase beim Fliegen, würde aber morgen sofort wieder ins Flugzeug steigen.
Bei Fabian sind die Erfolge deutlich schwieriger zu beurteilen, als bei Jana. Er ist aber seitdem deutlich ausgeglichener und anhänglicher, was für Außenstehende vielleicht nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Außerdem steht er viel sicherer und das wichtigste, er hat in Curacao wieder Pommes und Fleisch gegessen. Seit seinem Darmverschluss war das sehr sehr schwierig. Wir haben uns in Curacao mit mehreren Eltern unterhalten, die schon mehrfach dort zur Therapie waren und alle haben berichtet, dass die Delphintherapie sehr oft nur ein Impulsgeber ist und die Veränderungen und Entwicklungen erst in Monaten danach einsetzten. So werden wir die nächste Zeit natürlich beobachten, was passiert.
Jana hat dagegen in den zwei Wochen schon tolle Fortschritte gemacht. Sie ist um Welten aufmerksamer und interessierter an ihrer Umwelt. Ein Umstand der am ersten Tag im Kindergarten sofort aufgefallen ist, obwohl wir nichts gesagt hatten. Sie kann sich jetzt mit den Händen an unseren Fingern festhalten und so LAUFEN !!!! Das ging bisher nur, wenn man sich hinter sie gestellt und als Lehne fungiert hat. Außerdem hat sich Ihre Feinmotorik während der 2 Wochen verändert. Sie kann jetzt ganz gezielt Tasten am Spielzeug nacheinander drücken. Außerdem kann Jana jetzt klatschen, was Sie auch ausgiebig tut, wenn Sie meint, Sie hätte was Tolles gemacht. Außerdem hat Sie am Memoboard die Karte mit dem roten Ball genommen, wenn man Ihr vorher einen roten Ball gezeigt hat. Das wollen wir jetzt im Alltag weiter umsetzen und versuchen, so eine Kommunikationsmöglicheit zu finden. Insgesamt ist sie irgendwie sehr viel mehr aktiv am Leben beteiligt.
Es war eine Reise in ein unbekanntes Land mit einem unbekannten Ziel. Heute wissen wir, dass bei der Delphintherapie irgendwas passiert, wir hatten es ja auch letztes Jahr bei dem Kind von Freunden erlebt.
Wir sind sehr, sehr dankbar für die großartige Unterstützung von Dolphin Aid bei der Vorbereitung und die großzügigen Spenden, die das alles erst möglich gemacht haben.
Vielleicht passiert ja zusätzlich noch das eine oder andere kleine Wunder. 🙂
Noch mehr Bilder und 2 Filme, die wir als Geschenk vom CDTC am letzten Tag erhalten haben, findet Ihr auf der Homepage jeweils bei Fabian und Jana auf der Bilderseite.